Gesundheitskompetenz in der Schweiz
Health Literacy Survey Schweiz 2019–2021 (HLS19-21-CH)
Jede zweite Person in der Schweiz hat Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen. Dies zeigen jüngste Daten zur Gesundheitskompetenz.
Inhaltsverzeichnis
Studie zur Gesundheitskompetenz der Schweizer Bevölkerung
Das Careum Zentrum für Gesundheitskompetenz hat im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit die Gesundheitskompetenz der Schweizerinnen und Schweizer untersucht. Ziel dieser Erhebung war es herauszufinden, welche Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen bestehen und wer davon besonders betroffen ist. Ebenfalls ermittelt wurden die möglichen Ursachen einer geringen Gesundheitskompetenz und deren Konsequenzen für die Gesundheit der Bevölkerung. In diesem Zusammenhang wurden auch Schwierigkeiten im Umgang mit aktuellen Herausforderungen wie der digitalen Transformation oder dem zunehmend komplexen Gesundheitssystem untersucht. Befragt wurden insgesamt 2502 in der Schweiz wohnhafte Erwachsene.
Die Studie war Teil des internationalen Health Literacy Surveys (HLS19), ein Projekt des «WHO Action Network on Measuring Population and Organizational Health Literacy» (M-POHL). Mit dem HSL19-21-CH konnte die Datenbasis zur Gesundheitskompetenz in der Schweiz erweitert und vertieft sowie mit den Ergebnissen der anderen Teilnehmerländern verglichen werden.
Was ist Gesundheitskompetenz?
Gesundheitskompetenz (GK) umfasst die Motivation, das Wissen und die Fähigkeit einer Person, Gesundheitsinformationen finden, verstehen, beurteilen und darauf basierend Entscheidungen treffen zu können, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken.
Der Umgang mit Gesundheitsinformationen fällt schwer
Die aktuellen Studienergebnisse zeigen, dass 49 Prozent der Schweizer Bevölkerung häufig Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen haben und folglich eine geringe Gesundheitskompetenz aufweisen. Dieser Anteil hat im Verlauf der letzten fünf Jahre leicht zugenommen. Auch die Orientierung im Gesundheitssystem sowie der Umgang mit digitalen Informationsangeboten werden von den Befragten als schwierig empfunden. Zudem fällt es der Mehrheit der Schweizer Bevölkerung häufig schwer, mit Informationen zur Orientierung im Gesundheitssystem umzugehen. Entsprechend zeigen rund drei Viertel (74 Prozent) der Befragten eine geringe Navigations-Gesundheitskompetenz.
Schlussbericht zum Health Literacy Survey Schweiz 2019–21
Die relevanten Ergebnisse aus der Studie wurden in einem Schlussbericht zusammengefasst und publiziert.
Ergebnisse im Webinar vorgestellt
Zudem wurden die Studienergebnisse im September 2021 in einem Webinar zum ersten Mal präsentiert und mit Fachexpertinnen und Fachexperten diskutiert.
Kurzvideo vom Webinar
Neue Daten zur Gesundheitskompetenz in der Schweiz: Die wichtigsten Aussagen aus dem Webinar.
Die Resultate zusammengefasst
Die wichtigsten Ergebnisse des HLS19-21-CH wurden ausserdem in fünf kurzen thematischen Faktenblättern anschaulich und leicht verständlich aufbereitet. Die Themen dieser fünf Faktenblätter umfassen die generelle Gesundheitskompetenz, die digitale Gesundheitskompetenz, die Navigations-Gesundheitskompetenz, die Selbstmanagement-Kompetenzen und den Vergleich der Schweizer Daten mit der internationalen Studie. Die Faktenblätter sind in allen drei Landessprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch) sowie auf Englisch verfügbar.
Zusatzauswertungen
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