Hans Werner, Stiftungsratspräsident von Careum

Hans Werner: «Ich sehe uns als smarten Karrierebegleiter»

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Nach einem Jahr im Amt: Im Interview verrät Stiftungsratspräsident Hans Werner, was ihn an Careum fasziniert, welche Talente er mitbringt und wie er Lernende und Studierende auf ihrem Berufsweg im Gesundheits- und Sozialwesen begleiten will.

Hans Werner ist seit Februar 2021 Stiftungsratspräsident von Careum, nachdem er im April 2020 ins Gremium gewählt wurde. Nach seinem ersten Präsidialjahr haben wir mit dem 61-Jährigen darüber gesprochen, wie er Careum kennengelernt hat. Im Interview erklärt er zudem, warum er seinen Job bei der Swisscom an den Nagel gehängt hat, worauf er besonders Wert legt und warum er aus Careum einen smarten Partner für die berufliche Laufbahn im Gesundheits- und Sozialbereich machen will.

Hans, wie hast du das erste Jahr als Stiftungsratspräsident erlebt?

Hans Werner: «Trotz Corona und Homeofficepflicht konnte ich ausführliche Gespräche mit Schlüsselpersonen und allen Stiftungsräten führen. Teilweise konnte ich auch schon Teams vor Ort besuchen. Was mich dabei besonders gefreut hat: Alle Leute, die ich getroffen habe, sind extrem engagiert und haben eine hohe Identifikation mit der Organisation.»

Du warst zuvor zehn Jahre lang Personalchef bei der Swisscom. Was hat dich zum Wechsel zu Careum bewogen?

«Das hat mit meiner permanenten Neugier zu tun, mich immer wieder neuen Themen zu widmen. Ich habe in meinem Werdegang immer recht abrupte Wechsel gemacht. Das hat mich zwar oft viel emotionale Kraft gekostet, aber es hat mir auch immer viel gebracht, weil ich dadurch enorm viel gelernt habe. Nach zehn Jahren bei der Swisscom war für mich die Zeit reif, um mich wieder in einer neuen spannenden Organisation einzubringen.»

Hans Werner und Hans Gut

Hans Werner, Stiftungsratspräsident von Careum, überreicht seinem Vorgänger Hans Gut zum Abschied ein Geschenk. Bild: Evelyn Harlacher

Dein Vorgänger, Hans Gut, hat Careum 20 Jahre lang geprägt. Hast du ein schweres Erbe angetreten?

«Ich sehe es eher als Vorteil. Es ist ein irrsinniges Privileg, ein solches Erbe antreten zu können. Ich bin fasziniert von der Geschichte der letzten 20 Jahre, in der sich Careum neu ausgerichtet hat. Mit dem Campus wurde ein gutes Fundament für die Bildung im Gesundheits- und Sozialbereich geschaffen. Darauf kann man aufbauen. Im Stiftungsrat ist zudem Kontinuität vorhanden.»

Allerdings musste mit dem CEO-Posten fast gleichzeitig eine neue Schlüsselstelle besetzt werden.

«Das stimmt. Dafür war ich auch gleich in den Prozess involviert. Das eröffnete die Chance, jemanden zu suchen, der mich gut ergänzt. Ich hatte in meiner beruflichen Laufbahn immer einen Fuss in der Bildung drin. CEO Stefan Spycher ist dagegen super vernetzt im Gesundheitswesen. Diese Kombination funktioniert im Umfeld von Careum gut.»

Dein Slogan auf LinkedIn lautet «Get ready to unleash your talent». Welche Talente bringst du mit?

«In der Leichtathletik wäre ich nicht der Sprinter oder der Hochspringer, sondern eher der Mehrkämpfer. Ich bringe einen breiten Erfahrungsschatz aus unterschiedlichen Branchen – von der Bildung über die Finanzwelt bis hin zur Informations- und Kommunikationstechnologie – mit. Ich habe gelernt, das Gesamtbild anzuschauen. Ich sehe mich deshalb vor allem als Challenger, der Sachen nicht nur aus einer Perspektive betrachtet.»

Unsere Stärke kommt erst richtig zum Tragen, wenn wir unsere Synergien vermehrt ausspielen.

Hans Werner, Stiftungsratspräsident von Careum

Hans Werner, Stiftungsratspräsident von Careum

Worauf legst du besonders Wert?

«Das A und O einer Organisation sind die Mitarbeitenden. Es ist wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem Leute mit Freude und Engagement arbeiten. Was drinnen läuft, kommt auch draussen bei der Kundschaft an. Wenn man etwas mit einer Organisation erreichen will, ist es wichtig, eine Kultur zu etablieren, die von den Mitarbeitenden getragen wird. Ich bin ein absoluter Verfechter der Aussage von US-Ökonom Peter Drucker: ‹Culture eats strategy for breakfast.›»

Wo siehst du Potenzial?

«Mir ist wichtig, dass wir Gemeinsamkeiten entwickeln. Careum besteht zwar aus verschiedenen Tochtergesellschaften, die ihre eigene Struktur haben. Unsere Stärke kommt aber erst richtig zum Tragen, wenn wir unsere Synergien vermehrt ausspielen.»

Welche Themen gilt es anzupacken?

«Bei der Digitalisierung müssen wir vorwärts machen. Auch in der Bildungslandschaft entwickelt sich viel – und das extrem schnell. Was Hänschen heute nicht lernt, lernt Hans nicht nimmermehr, sondern einfach morgen. Kontinuierliches Lernen wird immer wichtiger. Ein weiterer Aspekt ist, dass die Leute heute im Job oft sehr engagiert sind. Deshalb muss Lernen auch in Häppchen verdaubar sein. Da müssen wir unbedingt dranbleiben.»

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Wie sieht denn deine Vision für Careum aus?

«Wir haben eine super Ausgangslage, weil bei uns schon Lernende die Grundausbildung absolvieren. Ich stelle mir vor, dass wir so eine Art smarter Begleiter auf ihrem Karriereweg im Gesundheits- und Sozialwesen sein könnten. Wir könnten die Leute mithilfe einer gewissen digitalen Intelligenz abholen und ihnen immer wieder Ideen und Antrieb geben, was sie Sinnvolles zu ihrem Laufbahn-Puzzle hinzufügen könnten. So könnten wir zum vertrauensvollen Karrierebegleiter werden, weil wir unsere Kundschaft gut kennen und sie uns gut kennt.»

Und welche Ziele stehen bei dir privat zuoberst – etwa auf deiner Bucket-List?

«Es gibt nicht etwas Bestimmtes, das ich unbedingt abhaken muss. Ich gehe eher als Surfer durchs Leben. Wenn etwas Tolles kommt und ich das ausprobieren kann, dann reite ich gerne auf dieser Welle.»

Diskutieren Sie mit!

  • Welche Themen müsste Careum aus Ihrer Sicht unbedingt anpacken?
  • Was kann Careum besser machen?
  • Was wollten Sie dem Stiftungspräsidenten von Careum schon immer einmal sagen?

Kommentare

  • Marlène Wälchli Schaffner

    10.02.2022

    Die Careum Laufbahnberatung freut sich, einen Beitrag als Karrierebegleiterin zu leisten.

  • Hans Werner

    11.02.2022

    Danke, Marlène - eure Arbeit ist ungemein wertvoll! In einer Zeit, in der so viel in Bewegung ist, hilft es ungemein, erfahrene Beraterinnen und Berater zur Seite zu haben.