Das Careum Pflegesymposium 2023

Dr. Eliane Pfister Lipp eröffnete das Pflegesymposium 2023 mit ihrem Vortrag über den Pflegeberuf angesichts der aktuellen Herausforderungen. Sie behandelte die Schlagzeilen zur Pflegekrise und zum Personalmangel im Gesundheitswesen. Dr. Pfister Lipp betonte die Vielfalt und Attraktivität des Pflegeberufs und ermutigte die Teilnehmenden, den Blick auf die positiven Aspekte zu lenken.

Weiter ging es mit Prof. Dr. med. Katja Cattapan, die über die Prävention von chronischer Erschöpfung bei Mitarbeitenden im Gesundheitsbereich referierte. Sie betonte die Bedeutung von Stressbewältigung und präventiven Massnahmen, um körperliche und psychische Erschöpfung zu verhindern. Prof. Dr. Cattapan stellte verschiedene Ansätze vor, wie z. B. Stressimmunisierung und die Nutzung der Chronobiologie im Zusammenhang mit Schichtarbeit.

Herausforderungen in der Langzeitpflege

Nach der Pause präsentierte Corinne Steinbrüchel-Boesch die Herausforderungen in der Langzeitpflege und die Rolle der Advanced Practice Nurse (APN). Sie beschrieb die Veränderungen in der Bewohnendenstruktur und die steigenden Anforderungen an das Pflege- und Betreuungsteam.

Darauf folgte Dr. phil. Renate Fischer mit ihrem Vortrag über die Bedeutung der beruflichen Identität für die Pflegepraxis. Sie betonte die engen Verbindungen zwischen beruflicher Identität, beruflichem Engagement und beruflicher Kompetenz. Die Ergebnisse einer breit angelegten Studie verdeutlichten die herausragende Rolle der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Praxiseinsatzorten für die Entwicklung beruflicher Identität.

Auswirkungen von Social Media auf die Pflegepraxis

Nach einem leckeren Mittagessen vom Catering des Gasthofs zum Schützen in Aarau thematisierte Jasmine Blötzer die Auswirkungen von Social Media auf die Pflegepraxis. Sie zeigte auf, wie die gezielte Nutzung sozialer Medien das Employer Branding von Pflegeeinrichtungen stärken und dem Fachkräftemangel entgegenwirken kann.

Prof. Dr. Angelika Zegelin begeisterte das Publikum mit ihrem Vortrag über Berufsstolz in der Pflege. Sie hob die gesellschaftliche Bedeutung des Pflegeberufs hervor und betonte, dass es wichtig sei, die positiven Aspekte der Pflegearbeit besser zu kommunizieren, um das Berufsbild aufzuwerten und Nachwuchs zu gewinnen.

New Work in der Pflege

Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit Sarah Kilz. Sie diskutierte in ihrem Vortrag das Konzept von New Work in der Pflege als Lösungsansatz, um den Beruf attraktiver zu gestalten. Sie kritisierte starre Organisationsstrukturen und betonte die Bedeutung von Mitbestimmung und Anerkennung am Arbeitsplatz. Kilz analysierte, wie das New-Work-Konzept auf den Pflegebereich übertragen werden kann und präsentierte Best Practices sowie Empfehlungen für die Umsetzung.

Abschliessend sprach Evelyn Unterburger über den Umgang mit Stress in Pflege- und Gesundheitsberufen. Sie beleuchtete die bio-psycho-sozialen Aspekte von Stress und präsentierte Methoden zur Stressreduktion und -prävention. Sie erläuterte das Stressmodell von Kaluza und die Polyvagal-Theorie von Porges, um ein besseres Verständnis für die Stressbewältigung zu vermitteln.

Mit seinem musikalischen Storytelling begleitete Adrian (Ädu) Baumgartner die Tagung und setzte den Schlusspunkt. Das Careum Pflegesymposium 2023 bot den Teilnehmenden die Gelegenheit, ihr Wissen zu erweitern und sich mit verschiedenen Fachleuten auszutauschen. Die präsentierten Themen wie berufliche Identität, Social Media, Berufsstolz und New Work sind von grosser Bedeutung für die Pflegebranche und können dazu beitragen, die Qualität der Pflege zu verbessern und den Beruf attraktiver zu machen.

Medienberichte

Artikel Clinicum Nr. 4/2023: Stress und Burnout – nein Danke!