Inkontinenz ist ein weit verbreitetes Problem. Von der Inkontinenz sind nach heutiger Schätzung weltweit 50-200 Millionen Menschen betroffen. Die ehemals tabuisierte Krankheit rückt vermehrt ins öffentliche Bewusstsein und der Bedarf an Informationen steigt. Die Kompetenz der Pflegefachfrau für Kontinenzpflege ermöglicht eine fachliche Beratung für Betroffene und Angehörige wie auch für Fachpersonen in Institutionen im Sinne einer optimalen Kontinenzförderung.
Die Teilnehmenden sind in der Lage, Harn- oder Stuhlinkontinenz gezielt zu erfassen und einzuschätzen.
Sie kennen kontinenzfördernde Massnahmen, können diese im interdisziplinären Rahmen planen und umsetzen.
Sie sind fähig alle Hilfsmittel der aktuellen Inkontinenzversorgung professionell und individuell anzuwenden (aufsaugende und ableitende Hilfsmittel, Katheterismus).
Sie können ein gezieltes Blasen- und Toilettentraining vorbereiten und durchführen.
Sie kennen Beratungs- und Schulungsmethoden für Betroffene und Angehörige.
Inhalte
Anatomie/Physiologie der Kontinenz-Organe
Ursachen, Diagnostik und interdisziplinäre Therapiemöglichkeiten
Inkontinenzformen, Symptome und Schweregrade
Expertenstandard und spezifische Assessments
Kontinenzfördernde Massnahmen und Hilfsmittel
Psychosoziale Bedeutung der Inkontinenz
Interdisziplinäre Kontinenzberatung für Betroffene und Angehörige
Lehrmethode
Spannende theoretische Inputs werden mit Fallbeispielen, Fachdiskussionen sowie Projekt- und Gruppenarbeiten ergänzt, die einen direkten Bezug zu Ihrer beruflichen Praxis herstellen. Während des angeleiteten Selbststudiums werden Sie durch Aufgaben und konkrete Fragestellungen insbesondere zur Anwendung des Gelernten in Ihrem Alltag unterstützt. Unsere Lernplattform moodle hilft Ihnen beim individuellen und kooperativen Lernen.
Zulassung
Diplomierte Pflegefachpersonen HF oder FH
Mindestens 1 Jahr Berufserfahrung in der direkten Pflege
Mind. 40% Anstellung mit Zugang zu Patientinnen und Patienten mit Inkontinenz, Blasen- oder Darmstörungen.
Aufnahme mit anderen Bedingungen "sur dossier" (auf Antrag) möglich
Dauer
90 Lernstunden. Davon sind 40 Stunden (5 Tage) Präsenzunterricht und 50 Stunden angeleitetes Selbststudium.
Im angeleiteten Selbststudium integriert ist ein Hospitationstag (8 Stunden) und das Verfassen eines Hospitationsberichts (ca. zwei Lernstunden). Die Hospitationstage bei einer sinnvollen Arbeitsstelle (Bsp. Physiotherapie, Urodynamik, Urogynäkologische Praxis, Neurourologie) werden durch die Teilnehmenden selber organisiert und sollen so gewählt werden, dass sie zur persönlichen Zielerreichung für das Modul gewinnbringend eingesetzt werden können.
Abschluss
Das Modul schliesst mit einem Kompetenznachweis ab. Für ein erfolgreich abgeschlossenes Modul wird eine Modulbestätigung ausgestellt. Das Modul kann während fünf Jahren an einen Lehrgang angerechnet werden.
Kosten
CHF 1'900.– als Teil eines Lehrganges CHF 2'100.– als Einzelmodul
Weitere Infos
Dieses Modul ist Teil der modularen Weiterbildung Stoma-, Kontinenz- und Wundpflege Es kann auch als Einzelmodul besucht werden.
Daten- und Preisanpassungen vorbehalten.
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Zugehörige Lehrgänge
Lehrgang
Nachdiplomkurs Urotherapie
Beginn
Lehrgang
Nachdiplomkurs Stoma-, Kontinenz- und Wundpflege
Beginn
Lehrgang
Nachdiplomkurs Stoma- und Kontinenzpflege
Beginn
Lehrgang
Nachdiplomkurs Wund- und Kontinenzpflege
Beginn
Dozierende
Tanja Bögli
Fachpflegekraft Urologie
Lisbeth Durrer-Britschgi
Berufschullehrerin für Pflege, interRAI HC Schweiz Ausbildnerin
Sandra Nemetz
Dipl. Stoma- und Kontinenztherapeutin
Beatrice Schilling
Ernährungsberaterin
Judith Schulthess
Dipl. Pflegefachfrau HF Stoma-, Kontinenz- und Wundpflege NDK