Menschen mit Adipositas – fachlich verstehen, begleiten, handeln

Übergewicht und Adipositas treten in der psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung häufig auf. Menschen mit psychischen Erkrankungen sind besonders betroffen, da Nebenwirkungen von Psychopharmaka, aber auch ungesunde Lebensgewohnheiten das Risiko für Gewichtszunahme erhöhen. Gleichzeitig erleben viele Betroffene Stigmatisierung – auch im Gesundheitswesen. Mangelndes Wissen, stereotype Erklärungsmuster oder gar Ekel können die Behandlungsqualität beeinträchtigen und den professionellen Umgang erschweren.
Dieses Seminar beleuchtet die Zusammenhänge zwischen psychischer Gesundheit und Adipositas aus verschiedenen Perspektiven. Neben biologischen, metabolischen, hormonellen und ernährungsbedingten Faktoren werden auch psychosoziale Einflüsse sowie biografische Belastungen wie ACEs (Adverse Childhood Experiences) betrachtet.
Die Teilnehmenden setzen sich mit Möglichkeiten auseinander, wie eine wertschätzende, ressourcenorientierte und würdige Begleitung und Behandlung von Menschen mit Adipositas gestaltet werden kann. Sie reflektieren eigene berufliche und persönliche Erfahrungen und erhalten praxistaugliche Werkzeuge, um interdisziplinäre Behandlungsteams in diesem Prozess zu unterstützen.
Die Innenperspektive der Betroffenen kann eingebracht werden. Diese Kombination ermöglicht eine vielschichtige Reflexion und fördert ein tiefgehendes Verständnis für die Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten in der psychosozialen Arbeit mit adipösen Menschen und psychischen Erkrankungen.