VUCA und Future Skills
Wie können Gesundheitsfachpersonen mit Chaos und VUCA umgehen? Indem sie fachkompetent, proaktiv, innovativ und kreativ handeln (Nandram & Bindlish, 2017).
Es braucht überfachliche, zukunftsorientierte Kompetenzen, sogenannte «future skills» (Ehlers, 2020). Zum Beispiel Selbstwirksamkeit. Man sollte sich fortlaufend beobachten, um die Folgen des eigenen Handelns in Veränderungsprozessen zu erkennen. Vernetztes Denken ist wichtig. Es gilt, Unsicherheit und Ambiguität auszuhalten (Ambiguitätskompetenz), da zukünftige Entwicklungen kaum vorhersehbar sind. Und in Krisen sind Fehler vorprogrammiert, also normal. Daher sollten sie als Lernmomente genutzt werden. Hierfür braucht es wiederum Selbstreflexion.
Eine Frage des «Mindsets»
Unsere Haltung beeinflusst, wie wir uns in der VUCA-Welt bewegen. Oft sind heutige Situationen und Momente schnelllebig und unverständlich, können uns überfordern. Muss uns Chaos deswegen überfordern? Ein wenig Unordnung kann durchaus ihren Reiz haben. Halt zur richtigen Zeit und am richtigen Ort.
Um Unvorhersehbarem kompetent zu begegnen, braucht es Bildungsangebote, die einen unterstützen, die eigene Denkweise und Einstellung zu einem «growth mindset» weiterzuentwickeln. So können erworbenes Wissen und erarbeitete Kompetenzen eingesetzt werden (LeBlanc, 2018).
Personalisiertes Lernen und Coaching
Es gibt kein Patentrezept für ein Mind- und Skillset, mit dem sich die VUCA-Welt meistern lässt. Was braucht es also? Neben Wissen sind Bildungsangebote mit individualisierten, personalisierten Lernarrangements gefragt. So können fachliche und überfachliche Kompetenzen gefördert werden (Thibault, 2020). Studierende werden vermehrt nach Bildungsangebote fragen, die ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigen und auf ihr Tätigkeitsfeld zugeschnitten sind (vgl. LeBlanc, 2018).
Digitale Technologien in der Lehre sind hier schon eine wertvolle Stütze. Zugleich wird das Mentoring und Coaching von Studierenden immer wichtiger. Studierende werden dadurch gefördert, sich über Geschehenes Gedanken zu machen. Sie werden so beim Praxistransfer unterstützt (Greif et al., 2018; Klein, 2021).
Braucht es VUCA?
Was bringt nun VUCA? Ausser als Schlagwort für Unvorhersehbares nützt das Akronym wenig. Jedoch kann es ein kleiner Schritt sein auf dem Weg, dem Chaos selbstbewusst entgegenzutreten, es zu akzeptieren, besser zu verstehen und zu bewältigen.
*Dieser Blogbeitrag ist als Artikel «Mit Chaos umgehen lernen. Über die VUCA-Welt, Bildung und Kompetenzen, um Krisen zu meistern» in der Fachzeitschrift Onkologiepflege (2022, Heft Nr. 1, S. 29–32) erschienen.
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