ZIPAS

ZIPAS als Vorbild für gelebte Interprofessionalität

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Die Zürcher interprofessionelle klinische Ausbildungsstation (ZIPAS) erhält einen prominenten Auftritt in einer Broschüre des Bundesamtes für Gesundheit.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat kürzlich die Broschüre «Interprofessionalität im Gesundheitswesen – Beispiele aus der Bildung und Lehre» veröffentlicht. Es will damit Interessierte zur interprofessionellen Lehre respektive zum interprofessionellen Lernen inspirieren und motivieren. Insgesamt werden in der Broschüre sieben konkrete Modelle mit Vorbildcharakter aus diversen Bereichen der Bildung und der Regionen der Schweiz vorgestellt. Der Zürcher interprofessionellen klinischen Ausbildungsstation (ZIPAS) kommt dabei eine besondere Ehre zu. Sie wird in der Broschüre gleich als erstes Beispiel für gelebte Interprofessionalität beschrieben.

Einzigartig in der Schweiz

Im Herbst 2019 starteten am Universitätsspital Zürich die ersten zwei ZIPAS-Stationen auf der Klinik für Traumatologie und der Klinik für Innere Medizin. Sie sind die ersten Ausbildungsstationen dieser Art in der Schweiz. Ähnliche Modelle wurden in Schweden bereits in den 1990er-Jahren entwickelt.

Das Angebot richtet sich an Studierende aus den Bereichen Pflege, Medizin sowie Physio- und Ergotherapie und an auszubildende Fachpersonen Gesundheit. Im ZIPAS-Praktikum betreuen sie während drei bis vier Wochen unter Supervision im interprofessionellen Team Patientinnen und Patienten. Sie erweitern damit ihr Verständnis für Kompetenzen und Grenzen ihres eigenen Berufs und diejenigen anderer Berufe und entwickeln eine Offenheit gegenüber anderer Berufsgruppen.

Von sechs Institutionen gemeinsam entwickelt

ZIPAS wurde von den folgenden sechs Institutionen entwickelt: Careum AG Bildungszentrum für Gesundheitsberufe, Careum Stiftung, Medizinische Fakultät der Universität Zürich, Universitätsspital Zürich, Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen und Departement Gesundheit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Mittlerweile stehen Projektleiter Dr. Gert Ulrich und sein Team für die Umsetzung weiterer Ausbildungsstationen beratend zur Verfügung. Im Sommer 2019 startete ein ZIPAS-Pilotprojekt an der orthopädischen Universitätsklinik Balgrist in Zürich. Schweizweit sind auch weitere Spitäler an ZIPAS interessiert.

Miteinander, voneinander, übereinander lernen

Neben ZIPAS haben auch alle anderen Beispiele in der BAG-Broschüre etwas gemeinsam: Studierende verschiedener Professionen lernen «miteinander, voneinander, übereinander» und setzen die Patientenbedürfnisse in den Mittelpunkt. Damit soll primär die Patientenzufriedenheit und Qualität der Versorgung verbessert, aber auch die Effizienz gesteigert werden. Am Schluss der Publikation werden zusätzlich Fragestellungen zum Thema Interprofessionalität aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.