MScN-Studiengang: Neu noch flexibler und individueller
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Bewährtes noch besser machen: Der Masterstudiengang Pflegewissenschaft der Careum Hochschule startet 2025 mit einem neuen Studienprogramm und zwei Vertiefungsrichtungen. Studiengangsleiterin Prof. Dr. Karin Peter erläutert die Neuerungen.
Die Careum Hochschule Gesundheit hat ihr Masterstudium in Pflegewissenschaft (Master of Science FH in Nursing, MScN) neu konzipiert und überarbeitet, um den steigenden Anforderungen im Gesundheitswesen noch besser gerecht zu werden und die Studierenden optimal auf ihre zukünftigen Rollen vorzubereiten. Mit einem praxisnahen und zukunftsorientierten Curriculum, das sich an nationalen und internationalen Trends und Standards orientiert, bietet der Studiengang den Studierenden eine optimale Vorbereitung auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Welche weiteren Neuerungen es gibt und wie die Absolvent:innen davon profitieren, erfahren wir im Interview mit der Studiengangsleiterin MScN, Prof. Dr. Karin Peter.
Der Studiengang Master of Science in Nursing an der Careum Hochschule Gesundheit wurde grundlegend überarbeitet – was sind die Gründe?
Prof. Dr. Karin Peter: «Wir haben das Feedback von aktuellen und ehemaligen Studierenden eingeholt, um die Überarbeitung vorzubereiten. Diese Rückmeldungen waren sehr wichtig und wertvoll für uns. Auf dieser Basis wurde das bestehende Curriculum aktualisiert. Es entspricht nun noch besser den aktuellen und zukünftigen Anforderungen aus Praxis und Forschung. Einer der Hauptgründe für die Aktualisierung unseres MScN-Programms war der Wunsch, das Programm noch flexibler und individueller zu gestalten. In einigen Studienbereichen konnten Studierende bisher aufgrund der aufbauenden Modulreihenfolge nur alle zwei Jahre einsteigen. Dies ist im aktualisierten Studiengang nun viel besser gelöst: Bei den Modulen im Bereich «Projektmanagement und Leadership» sowie «Clinical Assessment Advanced» starten die Basismodule nun jedes Jahr.
Darüber hinaus haben wir einige Wahl-/Pflichtmodule ergänzt, um den Studierenden auch während des Jahres einen flexiblen Einstieg zu ermöglichen. Mit den neuen Wahl- und Pflichtmodulen können die Studierenden zudem je nach Interesse und Position im Berufsalltag eigene Vertiefungsschwerpunkte für ihr Studium setzen. Dabei verzichten wir bewusst auf bereits im Programm vorgegebene ‹Tracks› (wie z.B. Clinical Nurse Specialist, Forschung, Bildung) und überlassen den Studierenden die Wahl, welche Module sie besuchen möchten – sei dies in Richtung Edukation, Implementation Science, Digital Health, Gesundheitsökonomie und Planetary Health, Innovation & Design Thinking, Forschungs- und Qualitätsmanagement, Prävention, Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz oder interprofessionelle Dynamik, kulturelle Variabilität, Ethik und Kommunikation.»
Mit dem MScN-Studium erfüllen Absolvent:innen der Careum Hochschule Gesundheit in beiden Vertiefungsrichtungen die Voraussetzungen, um sich nach erfolgreichem Studienabschluss bei APN-CH registrieren zu lassen.
Welche neuen Trends sind in den Studiengang eingeflossen?
«Für die Aktualisierung des MScN-Programms haben wir nationale und internationale Curricula von Pflegestudiengängen verglichen sowie aktuelle Trends berücksichtigt. Zusätzliche Themen wie Planetary Health und Sustainability – alles rund um die Nachhaltigkeit – im Gesundheitswesen, Digital Health, Implementation Science und Translating Knowledge sind neu Teil des Programms. Es geht also viel um den Transfer und die Gestaltung der klinischen Praxis durch die Kompetenzen, die mit dem neuen Curriculum erworben werden können. Mit der Überarbeitung unseres MScN-Programms wollen wir auch den aktuellen nationalen Anforderungen entsprechen (neue MSc-Kompetenzen für Gesundheitsberufe, Registrierungsvorgaben bei APN-CH).
Im aktualisierten Masterstudiengang erwerben die Studierenden beider Vertiefungsrichtungen gleich viele ECTS in den Bereichen Angewandte Forschung (35 ECTS), Projektmanagement und Leadership (15–20 ECTS) sowie Clinical Assessment Advanced, Pharmakologie und Diagnostik (15–25 ECTS). Damit erfüllen die MScN-Absolvent:innen der Careum Hochschule Gesundheit in beiden Vertiefungsrichtungen die Voraussetzungen, um sich nach erfolgreichem Studienabschluss bei APN-CH registrieren zu lassen. Mit unserem MScN-Studium stehen ihnen somit alle Türen offen, egal welchen beruflichen Weg sie in der klinischen Praxis einschlagen.»
In Kürze: Was ist neu im Master of Science FH in Nursing?
- Angleichung an aktuelle Standards: Der Master entspricht nun noch stärker den nationalen und internationalen Ausbildungsstandards.
- Zwei Vertiefungsrichtungen: Die Masterstudierenden können neu zwischen «Transforming Practice» und «Clinical Excellence» wählen.
- Neue Wahlmodule zu aktuellen Themen: Neun Wahlmodule zu Themen wie Digital Health, Innovation und Ethik bieten mehr Flexibilität zur individuellen Spezialisierung.
- APN-Registrierung: Alle Absolvent:innen erfüllen nun die Voraussetzungen für eine APN-Registrierung, ein global anerkannter Standard in der Pflegeexpertise.
- Vereinbarkeit mit Beruf und Familie: Das flexible Studienmodell mit hohem Anteil an Selbststudium ermöglicht eine optimale Balance.
- Praxisnah und wissenschaftlich: Ein enger Austausch mit Expert:innen aus der Praxis und Forschung sorgt für aktuelle, praxisrelevante Inhalte.
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Was verändert sich konkret in Bezug auf die Schwerpunktsetzung?
«Die frühere Vertiefungsrichtung «Applied Research» gibt es im aktualisierten Masterstudiengang nicht mehr. Im Master wählt man neu eine der beiden Vertiefungsrichtungen «Transforming Practice» oder «Clinical Excellence». Die Studierenden absolvieren neu in unseren beiden Vertiefungsrichtungen gleich viele ECTS in den Forschungsmodulen, wie dies vorher im ehemaligen Schwerpunkt «Applied Research» der Fall war.»
Was beinhaltet die Vertiefung «Transforming Practice»?
«Neu haben wir die innovative und zukunftsweisende Vertiefungsrichtung «Transforming Practice» geschaffen. Die Studierenden werden z.B. im Modul «Effective Leadership and Transforming Practice» gezielt darauf vorbereitet, Veränderungsprozesse im klinischen Arbeitsalltag kontinuierlich voranzutreiben, aktuelle Praktiken regelmässig zu überprüfen, zu evaluieren und zu optimieren. Dies befähigt sie, als Change Agents bestmögliche Ergebnisse in der Versorgungspraxis zu erzielen (verbesserte Patientenergebnisse, Mitarbeitendenzufriedenheit/-gesundheit, Kosteneffizienz, Gesundheit der Bevölkerung). Dabei geht es auch darum, innovative Lösungsansätze zu entwickeln und den Wandel von etablierten und traditionellen Arbeitsabläufen hin zu neuen, effektiveren und innovativen Ansätzen gezielt voranzutreiben.
Mit diesem Wissen können sie einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Gesundheits- und Bildungsorganisationen agiler, effizienter und wettbewerbsfähiger zu machen. Sie sind in der Lage, sich kontinuierlich an sich verändernde Anforderungen und Herausforderungen anzupassen. Darüber hinaus haben die Studierenden die Möglichkeit, durch individuelle Wahl-/Pflichtmodule eigene Schwerpunkte zu setzen, z.B. im Bereich der digitalen Transformation.»
... und was die Vertiefungsrichtung «Clinical Excellence»?
«Die neuen Inhalte in der Vertiefungsrichtung Clinical Excellence sollen die MScN-Studierenden optimal auf ihre neue APN-Rolle in der klinischen Praxis vorbereiten. So kommt einerseits das Thema Leadership mit 10 ECTS hinzu, andererseits werden die ECTS im Bereich der Forschungsmodule von 24 auf 35 ECTS erhöht. Eine der wichtigsten Änderungen ist die inhaltliche Weiterentwicklung der Module im Bereich Clinical Assessment Advanced, Pharmakologie und Diagnostik.
Nach einem Austausch mit ehemaligen Studierenden in Positionen als Nurse Practitioner haben wir zusätzliche Inhalte im Bereich Pharmakologie und Diagnostik wie z.B. Labordiagnostik, EKG, Radiologie (Röntgen, MRT, CT, US) und Lungenfunktionsdiagnostik in die Module aufgenommen. Auch die beiden organ-/themenspezifischen Module Pathophysiologie und Clinical Assessment Advanced wurden um weitere Inhalte ergänzt. Sie umfassen nun die Themen Kardiologie, Pneumologie, Endokrinologie, Gastroenterologie, Onkologie, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Dermatologie, Psychiatrie (inkl. Gerontopsychiatrie, Depression, Sucht), Neurologie, Infektiologie, Nephrologie, Neonatologie und Geburtshilfe. Auch das Thema Clinical Decision Making wird hier vertieft.»
Das MScN-Programm zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität, gezielte Anwesenheitstage und ein umfassendes Selbststudium aus. Wie wird die Qualität des Studiengangs gewährleistet und werden Lernerfolge geprüft?
«In unserem MScN stellen wir hohe Anforderungen an die Studierenden und ihre Selbstorganisation. Darüber hinaus erhalten sie eine umfassende Beratung und Begleitung im Sinne eines Coachings, die sich an ihrem individuellen Studienverlauf und ihren Bedürfnissen orientiert. Unsere MScN-Kursgruppen sind bewusst «klein und fein» gehalten, um die Studierenden auf ihrem Weg zum MScN-Abschluss individuell und eng begleiten zu können.
Bei der Aufnahme potenzieller Studierender in unser MScN-Programm achten wir auf ein ausgewogenes Einstiegsniveau und nehmen diejenigen Studierenden auf, die das geforderte Niveau z.B. in Bezug auf Selbstorganisation erfüllen. Dies halte ich persönlich für wichtig, weil der Kostenanteil, der durch die Studierenden zu tragen ist, bei uns höher ist, weil wir nicht staatlich subventioniert sind. Damit reduzieren wir präventiv mögliche Studienabbrüche, ein Ausscheiden aus dem MScN aufgrund nicht bestandener Module und damit unnötige Kosten.»
Was lässt sich konkreter über Qualitätskriterien sagen?
«In unserem MScN-Programm haben wir klare Qualitätskriterien in unserer internen Prüfungs- und Qualitätskommission definiert, welche alle Studierenden erfüllen müssen. Ein Beispiel: Für die MScN-Thesis sind Einzel- oder Fokusgruppeninterviews möglich, Pretest/Posttest-Messungen mit mind. 30 Teilnehmenden, einmalige quantitative Erhebung mit mind. 40–50 Teilnehmenden mittels validierter Skalen, psychometrische Evaluationen oder umfangreiche qualitative / quantitative Sekundäranalysen möglich. Dazu werden die Studierenden durch ein neu konzipiertes Online-Modul mit entsprechenden Lernvideos, ausgewählter Literatur oder Aufgabenstellungen eng begleitet. Das Modul enthält detaillierte Beschreibungen, bspw. wie eine Zuständigkeitsabklärung bei der kantonalen Ethikkommission eingegeben wird. Erläutert wird auch, wie ein Codebook erstellt wird. Es finden sich diverse Beispiele und vorbereitete Skripte für verschiedene Auswertungsmöglichkeiten mit der Analyse-Software R, einem wichtigen Hilfsmittel für Pflegeforschende.»
Unsere MScN-Kursgruppen sind absichtlich «klein und fein» gehalten, um die Studierenden auf ihrem Weg zum MScN-Abschluss individuell und eng begleiten zu können.
Wie werden die Studierenden begleitet?
«Während der MScN-Thesis werden die Studierenden von ausgewählten forschungsmethodischen Mentor:innen im gesamten Prozess begleitet. Forschungsmethodische Mentor:in kann an der Careum Hochschule Gesundheit sein, wer über ein abgeschlossenes Doktorat/PhD in Pflegewissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Public Health, Psychologie oder einer verwandten Fachrichtung verfügt. Wir bieten eine vielfältige Auswahl an forschungsmethodischen Mentor:innen, z.B. mit spezifischer Expertise in qualitativen, quantitativen und Mixed-Methods-Forschungsdesigns, in Gesundheitsökonomie oder Implementation Science.
Auf diese Weise können sich die Studierenden für ihre MScN-Thesis eine:n passende:n Mentor:in aussuchen. Darüber hinaus verstärken wir im aktualisierten MScN-Programm den Blended-Learning-Ansatz. Ein 5-ECTS-Modul besteht aus 4 Tagen Präsenz- bzw. Onlinestudium und 96 Stunden begleitetem Selbststudium. Durch Lernvideos, Vertiefungsaufgaben, Peer-Mentoring und regelmässige Überprüfungen des Lernfortschritts wird das flexible und berufsbegleitende Lernen gestärkt.»
Was bringt das neue MScN-Curriculum den Studierenden für Vorteile für ihre berufliche Entwicklung?
«Unsere MScN-Studierenden weisen im Vergleich zu anderen Hochschulen ein höheres Durchschnittsalter auf (30–40 Jahre). Sie können während des Studiums mehrheitlich in einem angemessenen Teilzeitpensum (60–80% Pensum) weiterarbeiten. Ein Studium an der Careum Hochschule Gesundheit ist somit auch in einem höheren Arbeitspensum möglich. Dadurch können die Studierenden in der Regel ihre bisherige berufliche Position beibehalten und den Lohnausfall während des Studiums reduzieren – was sich auch auf die Altersvorsorge auswirkt. Das relativiert die Kosten für unser Studienangebot und macht den Mehrwert für die Studentinnen und Studenten deutlich.
Darüber hinaus verfügen unsere Studierenden häufig über langjährige Berufserfahrung in verschiedenen Positionen im Pflegebereich, oft auch mit Führungsverantwortung. Unser bestehendes bzw. aktualisiertes MScN-Programm trägt dieser Situation Rechnung: Es setzt auf grösstmögliche Flexibilität und Individualisierung, um eine gute Balance zwischen Beruf, Freizeit, Familie und Studium zu ermöglichen. Die Studierenden können für sich und ihre aktuelle oder zukünftige berufliche Position wichtige inhaltliche Schwerpunkte setzen (z.B. im Bereich Leadership oder Clinical Assessment Advanced).
Ein weiterer zentraler Vorteil ist, dass durch das modulare Studium an der Careum Hochschule Gesundheit Rücksicht auf den Studienverlauf, das Tempo oder allenfalls auch auf einen Unterbruch genommen werden kann.»
Was bedeutet die Änderungen für Personen, die sich für ein Studium interessieren oder bereits studieren?
«Das neue MScN-Programm wird ab Sommer 2025 angeboten. Neue Studierende können sich aber selbstverständlich bereits jetzt für den MScN an der Careum Hochschule Gesundheit anmelden. Für Studierende, die bereits im aktuellen MScN Programm studieren und erst nach 2025 abschliessen, werden wir individuelle Studienpläne ausarbeiten. Entsprechende Gespräche laufen bereits, um den Studierenden eine nahtlose und optimale Fortsetzung ihres Studiums und den Zugang zu den neuen Inhalten zu ermöglichen.»
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