Interprofessionelle Lösungen an der Schnittstelle von Gesundheit und Sozialem
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Für eine bessere Koordination an der Schnittstelle von Gesundheit und Sozialem: In der Careum Summer School 2024 diskutierten gut 80 Lernende und Studierende aus dem Gesundheits- und Sozialwesen in interprofessionell zusammengesetzten Gruppen mit Betroffenen deren Herausforderungen und Wünsche. Dabei erarbeiteten sie konkrete Massnahmen zur Verbesserung der Versorgung sowie des Berufsalltags.
An der Careum Summer School 2024 waren mehr als 80 Lernende und Studierende aus dem Gesundheits- und Sozialwesen mit dabei. Aufgeteilt in elf interprofessionell zusammengesetzte Gruppen analysierten sie gemeinsam mit Betroffenen deren Erfahrungen, Herausforderungen und Wünsche für eine optimale Versorgung an der Schnittstelle von Gesundheit und Sozialem.
Impressionen und Stimmen
Wie haben Studierende, Mentor:innen und Betroffene die Summer School 2024 erlebt? Erfahren Sie es im Video.
Unterstützt von erfahrenen Mentorinnen und Mentoren formulierten die Gruppen basierend auf ihren Erkenntnissen Zielbilder und Massnahmen, die zur Erreichung der Ziele beitragen könnten. Im Anschluss erarbeiteten die Lernenden und Studierenden konkrete Beiträge für die Praxis. Ziel war es, dass die Lernenden und Studierenden konkrete, direkt anwendbare Massnahmen identifizieren, die sie einfach in ihrem Berufsalltag umsetzen können.
Expertise von Betroffenen als wertvolle Ressource
Die Betroffenen zeigten sich begeistert, da sie ihre Expertise einbringen konnten und diese gehört wurde. Christian Margreth, Betroffener von CUORE MATTO und Teilnehmer der Summer School, sagte etwa: «Als chronisch erkrankter Patient kenne ich sowohl meine Bedürfnisse als auch meine Herausforderungen des Alltags aus erster Hand. Ich stelle mit grosser Freude und Dankbarkeit fest, dass meine persönliche Expertise mich selbst betreffend von der zurzeit heranreifenden nächsten Generation von Ärzten und Pflegenden vermehrt als wertvolle Ressource anerkannt und genutzt wird.» Dies stimme ihn zuversichtlich und gebe ihm ein Gefühl des «Wahrgenommen-Seins» als gleichwertiges Mitglied der Gesellschaft.
Ich stelle mit grosser Freude und Dankbarkeit fest, dass meine persönliche Expertise als Patient von der heranreifenden Generation von Ärzten und Pflegenden vermehrt als wertvolle Ressource anerkannt und genutzt wird.
In den Gruppen wurde angeregt diskutiert, wie die interprofessionellen Kompetenzen effektiver in der Praxis genutzt und die Kommunikation verbessert werden könnten. Die Mentorinnen und Mentoren schätzten die Offenheit und die gegenseitige Wertschätzung der Gruppenmitglieder und betonten den Fokus auf das Wohlergehen der Betroffenen. Neben dem Austausch über bereits erfolgreiche Ansätze wurden laut den Mentorinnen und Mentoren auch neue, innovative Ideen erarbeitet, um die Koordination an der Schnittstelle zwischen Gesundheit und Sozialem kontinuierlich zu verbessern.
Von Kommunikation auf Augenhöhe bis zum Einsatz von KI
Am Ende fielen die Ergebnisse der Gruppen in der Summer School vielfältig aus. Thematisiert wurden zum Beispiel die Bedeutung einer partnerschaftlichen Beziehung und Entscheidungsfindung auf Augenhöhe zwischen den Betroffenen und dem medizinischen Fachpersonal – das sogenannte Shared Decision Making – oder die Förderung der interprofessionellen Teambildung durch informelle Aktivitäten wie gemeinsame Mittagspausen oder formelle Treffen, bei denen eine offene Feedbackkultur eine zentrale Rolle spielt.
Des Weiteren wurden Massnahmen besprochen, um Künstliche Intelligenz zur effizienteren Dokumentation einzusetzen und dadurch Zeit zu sparen. Es gab auch Inputs, die Kommunikation kritisch zu hinterfragen, Wertschätzung und Empathie in der Kommunikation zu zeigen sowie die Betroffenen aktiv in die Problemlösung einzubeziehen, da sie oft mit unterschiedlichen Informationen von den verschiedenen Berufsgruppen konfrontiert sind.
Interprofessionelle Kompetenzen zur gemeinsamen Problemlösung nutzen
Fazit: Die Teilnehmernden der Summer School legten Wert auf eine partnerschaftliche Beziehung, in der die Betroffenen im Mittelpunkt stehen und interprofessionelle Kompetenzen zur gemeinsamen Problemlösung genutzt werden. Durch kontinuierliche Verbesserungen und offene Kommunikation wird in ihren Augen die Qualität der Gesundheitsversorgung gesteigert und das Wohlergehen der Betroffenen nachhaltig verbessert.
Diskutieren Sie mit!
- Welche Herausforderungen an der Schnittstelle von Gesundheit und Sozialem sehen Sie als besonders dringlich und müssen Ihrer Meinung nach bewältigt werden?
- Welche interprofessionellen Lösungsansätze schlagen Sie vor?
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