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Neuer Lehrgang: Beratung Frühe Kindheit
Kommentare
Vielen Dank für diesen sehr tollen Blog. Ich selber bin mehr oder weniger frischer Vater und habe zwei Töchter im Alter von 15 Monaten und drei Jahren. Der Übergang in die Elternschaft erlebte ich dabei als sehr herausfordernder Prozess. In Schaffhausen haben wir das Familienzentrum, mit integrierter Mütter- und Väterberatung. Ein ziemlich cooles Projekt, welches vorbildlich die Integration von "Gesundheit & Soziales" meistert, indem es die Möglichkeit eines konsumfreien Aufenthaltes mit einem niederschwelligen Zugang zu Beratung ermöglicht. Gerade wenn es schlechtes Wetter ist, und ich alleine mit den Kindern unterwegs bin, gehen wir dort hin und die Kinder sind dann sehr motiviert. Hier könnte ich es mir gut vorstellen, dass eine Kooperation zwischen Hebammen, Pflege und Sozialer Arbeit ein erster Schritt sein kann, um das Tabu zu brechen - und gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte das Bewusstsein für das Thema sensibilisieren und das Tabu brechen; alleine das Gefühl, nicht alleine zu sein und sich gemeinsam mit anderen Eltern austauschen zu können, hat mir sehr geholfen.
Natascha Lau
Sehr geehrter Herr Berger Vielen Dank für Ihren spannenden Beitrag. Die Sicht der Väter und deren Erfahrungen sind natürlich auch äusserst wertvoll. Ein spannender Ansatz, welcher Sie hier erläutern. Ich erhoffe mir, dass zukünftig durch Forschungs- und Entwicklungsprojekte dieser Aspekt weiter beleuchtet werden kann und die Familien so noch besser unterstützt werden können.
Michael Schmieder
Als Grossvater erlebe ich derzeit bei meinem Enkelkind tatsächlich solch ein Schreikind. Hatte auch als Vater vor 37 Jahren solch ein Kind. Ich kann nicht nachvollziehen, warum das Thema Schreien in dem Beitrag als Tabu definiert wird. Wenn etwas als Tabu definiert ist, rechtfertigt das meist irgendwelche therapeutischen Interventionen. Vielleicht haben wir deshalb so viele Tabus. Und die Frage sei auch gestellt, ab wann ist etwas kein Tabu mehr und wer entscheidet das ? Heute wird das Schreien doch überall thematisiert, die Kinderärztinnen kennen das und sind auf das Phänomen vorbereitet und nehmen die jungen Eltern sehr ernst, wenn es um Überlastung wegen dauerndem Schreien geht. Aber das Kind schreit dennoch. Alles abgeklärt und es schreit dennoch. Da ist selbstverständlich, dass die Mutter und Vater an den Rand ihrer Kräfte kommen und da gilt es, diese Zeit von aussen überbrücken zu helfen, von Grosseltern, Freunden etc. Da braucht es praktische Hilfe und weniger den therapeutischen Ansatz. Es braucht Entlastung. Warum man mit dem Satz: "Das geht vorbei" die Eltern nicht ernst nehmen und in ihnen das Gefühl des Versagens auslösen würde, erschliesst sich mir in keiner Weise.
Natascha Lau
Sehr geehrter Herr Schmieder
Herzlichen Dank für Ihren Beitrag, sowie die Anregungen. Das Tabuthema sollte sich darauf beziehen, dass Eltern, solcher Kinder verständlicherweise an ihre Grenzen kommen können, sich dadurch aber nicht alleine gelassen fühlen sollen oder Angst verspüren, diese Aspekte nicht offen kommunizieren zu können. In Gesprächen mit Betroffenen wurde immer wieder deutlich, dass es für sie auch wichtig ist, wie sie ihr Kind unterstützen können und inwiefern auch die Beziehung zum Kind positiv beeinflusst werden kann. In Gesprächen mit Müttern wurde immer wieder geäussert, dass der Satz „das geht vorbei“ in ihnen ein Gefühl des nicht ernst genommen werden auslöst. Vielfach interpretieren die Betroffenen, die Aussage so, als dass man die Situation als nicht so schlimm einstuft und diese nur von kurzer Dauer ist. Solche Empfindungen sind natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich, beruhen hier aber auf den Erfahrungen im pflegerischen Alltag. Die von Ihnen angesprochene Entlastung ist ein wichtiger Aspekt. Sei es nun innerhalb des Familiensystems oder durch externe Unterstützung. Aber auch weiterführende Angebote können einen möglichen Beitrag leisten und den Familien weitere Unterstützung bieten.
Fabian Berger