Professionelle Gesundheitskompetenz

Gesundheitsfachpersonen sind eine zentrale Anlaufstelle für Patient:innen und deren Angehörigen bei Fragen zur Gesundheit oder Krankheit. Folglich spielen sie eine zentrale Rolle bei der Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. 

Um jedoch die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken, benötigen die Fachpersonen ihrerseits wiederum die dafür nötige Kompetenzen im Informations- und Wissensmanagement. Zudem müssen sie in der Lage sein, ihr gesundheitsbezogenes Fachwissen patient:innengerecht aufzubereiten, zu vermitteln und zu kommunizieren, damit Patient:innen diese verstehen und für die eigene Gesundheit nutzen können. 

Was ist professionelle Gesundheitskompetenz?

Die professionelle Gesundheitskompetenz umfasst bei Fachpersonen die Fähigkeiten, fortlaufend neue, professionell relevante Informationen zu finden, zu verstehen, einzuschätzen und daraus Wissen zu generieren und dieses anschliessend so aufzubereiten, zu vermitteln und kommunizieren zu können, dass sie von den Patient:innen verstanden, kritisch beurteilt und für Entscheidungen zu ihrer Gesundheit genutzt werden können (nach Schaeffer & Griese i.E.). 

Studie zur professionellen Gesundheitskompetenz von Gesundheitsfachpersonen

Das Careum Zentrum für Gesundheitskompetenz hat zusammen mit Kolleg:innen aus Deutschland und Österreich erstmalig die professionelle Gesundheitskompetenz ausgewählter Gesundheitsfachpersonen untersucht. In der Schweiz wurden im Sommer 2022 total 1’613 Ärzt:innen, Pflegekräfte, Physiotherapeut:innen und Apotheker:innen mit dem neu entwickelten Erhebungsinstrument zu ihren Erfahrungen in den vier Aufgabenbereiche der professionellen Gesundheitskompetenz befragt. 

Ausserdem wurde erhoben, wie die Fachpersonen die Vorbereitung auf diese Aufgabenbereiche im Rahmen ihrer Ausbildung einschätzen und wie sie die Rahmenbedingungen innerhalb ihrer Organisationen für die Gespräche mit Patient:innen bewerten. 

Die Ergebnisse zusammengefasst

Insgesamt schätzen die befragten Gesundheitsfachpersonen ihre Fähigkeiten zur Bewältigung der Aufgabenbereiche im Rahmen der professionellen Gesundheitskompetenz eher positiv ein. Die vier Gesundheitsberufe weisen ein ähnliches Muster bei der Einschätzung zum Schwierigkeitsgrad der einzelnen Aufgabenbereiche auf, obwohl sie im Niveau teilweise variieren. Von den vier Aufgabenbereiche, fällt die patientenzentrierten Kommunikation allen Gesundheitsfachpersonen am einfachsten und die professionelle digitale Gesundheitskompetenz am schwierigsten. Zudem zeigen die Daten, dass ein positiver Zusammenhang sowohl zwischen den Rahmenbedingungen als auch der Ausbildung mit dem Schwierigkeitsgrad bei der Aufgabenrealisierung besteht. Die Studienergebnisse zeigen vergleichbare Schwierigkeitsniveaus und ähnliche Antwortmuster in den drei Ländern und liefern somit klare und zahlreiche Ansatzpunkte für die Verbesserung der professionellen Gesundheitskompetenz. 

Gespräch zwischen Ärztin und Patientin

Studienergebnisse Professionelle Gesundheitskompetenz

Der Schlussbericht zur Studie 

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Präsentation und Diskussion der Ergebnisse

Die Ergebnisse der Befragungen in den drei Ländern wurden am 16. März 2023 in einem Webinar zum ersten Mal präsentiert und mit Fachexpertinnen und Fachexperten diskutiert. Ein Kurzfilm zum Webinar ist in Bearbeitung und wird zu gegebener Zeit auf dieser Website veröffentlicht.