Die Gesundheitsversorgung war immer angewiesen auf und zugleich getrieben von Innovationen, seien es neue Produkte oder Dienstleistungen, neue Prozesse oder Strukturen. Im Careum Working Paper 5 werden unterschiedliche Einflussfaktoren auf die Innovationen im Gesundheitswesen international verglichen.
Gesundheit als Koproduktion
So werden in verschiedenen Ländern unterschiedliche Ansätze verfolgt, um Grundlagenforschung stärker mit der klinischen Forschung und der Anwendung zu verbinden. Auch die Bewertung von Innovationen wird exemplarisch am Health Technology Assessment (HTA) analysiert sowie die Rolle der Regulierungsstellen im Innovationsprozess dargestellt.
Abschliessend wird die Rolle der Bevölkerung betrachtet, der mit zunehmender Eigenverantwortung und -leistung sowie mit besserer Verfügbarkeit von Informationen zur Prävention eine neue Bedeutung zukommt. Gesundheit ist nicht mehr ein Produkt, das von professionellen Gesundheitsdienstleistern bereitgestellt wird, sondern es wird von den Bürgerinnen und Bürgern oder Patientinnen und Patienten mit Unterstützung der Health Professionals koproduziert.
Drei Thesen zum Innovationswettbewerb
Aus den Betrachtungen leiten sich drei Thesen zum Wettbewerb um Gesundheitsinnovationen ab:
- Die Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung erfordert auch in den Gesundheitssystemen Westeuropas fundamentale Änderungen.
- Die Innovation der Innovationsprozesse selbst muss wesentlich weiter gehen als bislang erfasst.
- Das Empowerment der Bürgerinnen und Bürger sowie Patientinnen und Patienten für die Erhaltung ihrer Gesundheit ist der Schlüssel zu effizienterer Gesundheitsinnovation.